Gezogene Laeufe in Airsoft?

  • Hi,
    in Airsoftwaffen haben sich ja HopUps bewaehrt. Aber warum versucht man sich nicht mal mit gezogenen Laeufen? In Luftgewehren funktioniert das ja auch perfekt. Sind die Produktionskosten zu hoch? Ist die Energie der Airsoftwaffen zu niedrig?
    Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum man das nicht machen sollte... Oder hab ich was uebersehen? :?:


    MfG
    TheShooter
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    • Offizieller Beitrag

    Der Unterschied zu einer echten Waffe und auch den meisten Luftgewehren ist, dass im Airsoft BBs verwendet werden und die sind ja bekanntlich rund. Bei einem Lauf mit Zügen könntest du den Effekt also nur schwer kontrollieren. Es gab mal einen Tanio Koba Lauf mit "Zügen", die waren aber dazu da das Luftpolster um die BB zu vergrößern und somit bei Waffe mit weniger Power bessere Schussergebnisse zu erzielen. Ob das aber wirklich was bringt weiß ich selber auch nicht. Ich denke mit einem guten Hop-up bist du immer noch am besten bedient.

  • Ok, vielen Dank für das Feedback. Dann geht das wohl leider doch nicht.


    MfG
    TheShooter

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  • die Tanio Koba's waren nur für 1-Joule-Waffen ausgelegt, darüber war der Effekt eher schlecht.
    Gezogene Läufe machen nur bei anliegenden Kugeln Sinn, da sorgt der Zug für den Drall.
    Eine Airsoft hat zu wenig Power und eine BB zu wenig Kontaktfläche.
    Darüber hinaus sind BB's ( Kunststoff ) extra genommen worden, um Verletzungen zu vermeiden und um FA-Waffen
    bessere Feedingeigenschaften zu verpassen.
    deswegen keine gezogenen Läufe gutgemacht


    mfg


    Rusty

  • Da unsere Softairgeschosse leicht unterkalibrige Kugeln sind, müsste man bei einem gezogenen Lauf, wenn die Züge und Felder einen Einfluß haben sollen,jede BB mit einem Schußpflaster laden - das ist bei Vorderladern eine gängige Praxis, um den Drall auf die Kugel zu übertragen. Alternativ kann man auch eine leicht überkalibrige Kugel laden, die sich selber in die Züge presst. Das hat aber den Nachteil, daß so eine verfomte Kugel nur auf sehr kurze Entfernung noch einigermaßen präzise fliegt. Deshalb wird dieses Ladeverfahren auch nur bei Vorderlader-Derringern verwendet.


    Alle anderen Schußwaffen mit gezogenen Lauf verwenden ein längliches Geschoß mit gewissen aerodynamischen Eigenschaften. Dies wird selbst bei den Armee-Vorderladern der letzten Generation vor den Hinterladern gemacht - das wurde ein längliches Holhlbodengeschoß wie z.B. das Minie´-Geschoß geladen, wo der Gasdruck den Hohlboden aufweitete und so neben der Führung durch die Züge und Felder auch noch die so wichtige Gasdichtheit gewährleistete.


    Aber zurück zu unseren Softairwaffen:
    Im Normalfall wird das unterkalibrige BB durch das Hopupgummi in einen eigenstabilisierenden Rückwärtsdrall gesetzt und hat danach keinen Kontakt mehr mit dem Innenlauf. Die umströmende Luft/Gas führt das BB berührungsfrei durch den Innenlauf.
    Deshalb ist es auch so wichtig, wenn z.B. 6,01er Tuningläufe verwendet werden, auch sehr gute maßhaltige BB zu verwenden - denn immer wenn das BB Wandungskontakt nach dem Hopupgummi bekommt, wird der Drall verändert und das BB fliegt in die Richtung weg, auf deren Seite es im Innenlauf den Wandungskontakt hatte.

  • Es gibt seit langem gezogene Läufe für (Rundkugel)Luftgewehre wie das Heanel 310. Die haben sogar noch kleinere Kaliber 4,4 bzw. 4,5mm. Das Funktioniert auch ganz gut... Ich denke es sind primär wirtschaftliche Gründe, wie z.B. warum sind die Läufe der meisten Airsofts aus Messing und nicht aus Stahl?


    Ein weiteres Beispiel: die Baikal MP654k ist eine co2-Pistole im kal. 4,5mm BB und ist ähnlich präzise wie eine vergleichbare Diablolo Waffe.

  • Ein Freund von mir hat in seiner Sniper (Marke und Art habe ich keine Ahnung) einen 6,00mm gezogenen Lauf verbaut und dieser hat die Präzision enorm erhöht. Diese Läufe sind aber sehr teuer und nur sehr schwer zu bekommen.


    Außerdem haben viele G&P Granatwerfer gezogene Röhren, sodass Gummigeschosse eine höhere Reichweite haben. Ob das so auch was bringt, kann ich nicht beurteilen. Die Amerikaner schwören jedoch auf die Dinger.


    Mfg, Reaper

  • Es gibt seit langem gezogene Läufe für (Rundkugel)Luftgewehre wie das Heanel 310. Die haben sogar noch kleinere Kaliber 4,4 bzw. 4,5mm. Das Funktioniert auch ganz gut... Ich denke es sind primär wirtschaftliche Gründe, wie z.B. warum sind die Läufe der meisten Airsofts aus Messing und nicht aus Stahl?

    Abgesehen von der Rundkugel besteht zwischen dem patentierten Haenel-Punktkugelsystem im Kaliber 4,4 mm und einer Softair kaum eine Gemeinsamkeit!
    Die 4,4mm Punktkugeln sind aus Weichblei und relativ präzise bis auf 10m - 15m. Danach streuen sie deutlich stärker als ein Diabolo, dessen Hohlboden in die Züge gepresst wird. Die Punktkugel wird ebenfalls, aber nur minimal, in die Züge des Haenel-Luftgewehre gepresst. Die Präzision auf die 10 - 15m wird durch das hohe Massegewicht des Weichblei und des verhältnismäßig geringen Drall im Lauf bei verhältnismäßig hoher Kugelgeschwindigkeit erreicht. Das dies nicht so gut funktioniert, zeigt die steigende Streuung bei steigender Entfernung.
    Das können aber die Haenel-Experten bei Co2air.de noch genauer und besser erklären als ich.


    Eine 6 mm BB für Softair hat im Verhältnis zur Masse ein viel zu geringes Gewicht, als das die Masse die seitliche drehende Plastikkugel gegen den Fluchtdrall geradeaus treiben kann.
    Ein gezogenes Haenel funktioniert also nur mit den schweren Weichblei-BB und nicht mit einer leichten 4,4mm Plastik-BB.

    Ein weiteres Beispiel: die Baikal MP654k ist eine co2-Pistole im kal. 4,5mm BB und ist ähnlich präzise wie eine vergleichbare Diablolo Waffe.

    Das ist eine Co2-Waffe, die als Geschosse 4,5 mm Stahlkugeln verwendet. Das Stahl-BB wird magnetisch im Lauf gehalten und durch das öffnende Ventil mit Co2 aus dem Lauf getrieben - ähnlich wie bei einer Softair, nur daß das Stahl-BB vom Lauf geführt wird. Der Lauf muß das Stahl-BB möglichst dicht umschliessen und führen, da die Masse des Stahl-BB zu hoch ist, um es wie bei einer Softair von der Druckluft/Gas durch den Lauf zu führen. Da würde das Co2 einfach an dem Stahl-BB vorbeigehen und das Stahl-BB bestenfalls vorne mit etwas Schwung aus dem Lauf kullern.
    Also ist so eine 4,5mm Stahl-BB-Waffe nicht das Gleiche wie eine Softair. Die etwas mangelhafte Präzision ist aber durchaus mit einer Softair vergleichbar. Bis zu einer bestimmten Lauflänge steigt die Präzision auf 10 - 20m, danach sinkt sie wieder - auch das kennt man von einigen Softair.


    Eine Loch-in-Loch-Präzision wie ein gutes Luftgewehr mit Diabolo ist weder mit einem Haenel, noch mit einer Stahl-BB-Co2-Waffe wie das Baikal und auch nicht mit einer Softair oder sonst einer Rundkugelwaffe zu erreichen.

  • Ich komme ja ursprünglich aus dem Paintballsport und habe damals immer auf den Armson Stealth Lauf geschworen. Dieser war auch mit Zügen und Feldern versehen. Allerdings kann ich aus heutiger Sicht rückblickend sagen, dass sich der Effekt eines gezogenen Laufes auf die .68 Kaliber Balls kaum bis garnicht ausgewirkt hat. Respektive wird sich das auch mit BB´s so verhalten.