Ich hab hierfür mal nen neuen Thread aufgemacht, damit die Sache nicht untergeht und zum Nachgucken schnell auffindbar bleibt.
(In der Hoffnung, dass der eine oder andere hier aus der Nähe angebockt wird und sich unserer Vietnamtruppe anschließt )
Zunächst mal allgemein:
Die amerikanische Beteiligung am Vietnamkrieg dauerte gut 10 Jahre.
Dementsprechend hat es auch innerhalb dieses Zeitraumes einiges an Veränderungen und Neuerungen im Gear gegeben, größtenteils aufgrund in der Anfangsphase erkannten Mängel an der vorhandenen Ausrüstung.
Bestes Beispiel hierfür ist der Wechsel von M56 zu M67.
Das M56 Zeug ist ausnahmslos aus Canvas, diesem dicken schweren Leinenstoff.
Dieses hatte den Nachteil, dass es Feuchtigkeit aufsaugte und nassgeworden um 140% seines Eigengewichtes zulegte.
Aus diesem Grund wurde dann beim M67er Equipment Nylon verwendet, das bei Nässe nur 8% seines Gewichtes absorbiert und schneller trocknet.
Dies ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem LC2-Zeug...
Allerdings wurde (wie beim Wechsel von 3col zu UCP) nicht alles auf einmal getauscht, sondern das war ein noch schleichenderer Prozess als in jüngeren Zeiten.
Und somit sind wir bei der Grundfrage, die zum Aufbau eines möglichst authentischen Battle Displays als erste beantwortet werden muss:
Welche Zeit will ich darstellen?
Das "klassische" Vietnam Outfit ist das der Army aus der Zeit von vor 1970, und bis zu diesem Zeitpunkt haben auch die ganzen bekannten und verfilmten Schlachten stattgefunden. Anschließend begann sukzessive der Abbau der regulären Truppen, und gerade ab da gab es bei den verschiedenen Verbänden recht abenteuerliche Sachen. Doch dazu später mehr...
1965 - 1967
Hier wurde ausschließlich Canvas getragen, und die BDU's waren die 1. und 2. Pattern Versionen.
Ausgesprochen schwer zu bekommen, teuer und zum Spielen zu schade.
Nametapes und Army-Schriftzug waren 65/66 noch in weiß mit schwarzer Schrift.
1968 - 1970
Ab 1967 wurde das neue M67 Equipment zunächst an Specials und verschiedene Aufklärungskompanien ausgegeben, ab 1968 fanden je nach Verfügbarkeit auch einzelne Teile den Weg zu den normalen Truppen.
Als BDU wurde die 3. Pattern Version genutzt (erkennbar an den fehlenden Schulterklappen und den verdeckten Knöpfen an den Taschen).
Nametapes und Army-Schriftzug waren in oliv mit schwarzer Schrift, nach einer Übergangsphase Frühjahr 68, wo diese beiden Patches nach Wahl so wie vorher gerade oder schräg angebracht werden durften, war anschließend die schräge Anbringung Pflicht.
Die 30-Schuss Nylon Magazintaschen kamen erst nach 1970 zu den regulären Truppen, nachdem sich die 30-Schuss-Magazine immer mehr verbreitetet hatten.
Zu Patches allgemein:
Auf den linken Arm gehört die Einheit, bei der man gerade ist.
Hier gab es sowohl die bunten Versionen als auch die subdued Versionen.
Oftmals sieht man auf Bildern auch ein anderes Einheiten-Patch auf dem rechten Arm.
Dies kennzeichnet die Einheit, bei der man vorher war.
Insbesonders bei der First Cavallery (die mit dem Pferdekopf) sieht man sehr oft auf dem rechten Arm das Patch der 101. Airborne (die mit dem Adler).
Dies resultiert aus der teilweisen Umstrukturierung der 1. Cav zur sogenannten Air-Cavallery, nachdem man den strategischen Wert einer Helikopter-basierten Einheit erkannt hatte. Viele Fallschirmspringer der 101. Airborne jointen dann die 1. Cav.
Sehr schön nachzuvollziehen bei "Wir waren Helden".
Hier fällt übrigens auch auf, dass die Leute keine Jungelboots trugen, sondern noch ihre Fallschirmspringerstiefel.
Hier jetzt zunächst mal eine Kit-List der Grundausstattung für 68-70:
-OG107 Jacke Baumwolle oder Ripstop
-OG107 Hose Baumwolle oder Ripstop
-M1 Helm mit Mitchell Bezug und Gummi-Helmband
-OG107 Boonie
- M56 H-Suspender in Canvas oder Nylon (KEIN Y-suspender)
-1x Kompass pouch canvas M56 oder nylon M67
-2x Universal Ammo Pouches canvas M56 für 20 Schuss-Magazine
-2x 1Q Canteens mit Cover canvas M56
-1x M56 Buttpack canvas (KEIN Nylon, kamen viel später)
-Koppel bzw, Pistol Belt (canvas or nylon)
-H-suspenders (canvas or nylon)
-M7 Bajonett oder Ka-Bar Kampfmesser
-Djungle Boots Leder/canvas,
-M16 7-pocket bandoleer Baumwolle
-1st Aid Kit (canvas)
-.45 cal. schwarzes Lederholster
-.45 cal. double mag pouch canvas
- Handtuch in oliv (als Nackenschutz)
- Taschenlampe
- Regenponcho
Optional:
- Rucksack (Tropical, ARVN)
- Insektenschutzmittel, Sonnencreme, Streichhölzer, Nähzeug, Waffenöl, M16-Putzzeug
- Machete
- Kompass
- Bandoleer
- Grenadiers Vest
Bewaffnung:
M60
M16 A1
1911 Army
M79 Grenade-Launcher
Handgranaten Ananas, Lemon und Baseball
Smoke Grenade
Hier können diese Sachen nochmal angeguckt werden:
http://david.brubakers.us/Vietnam/index.html
http://www.olive-drab.com/od_military_gear.php
Doch zurück zu unserem Reenactment-Vorhaben.
Aus obengenannten Gründen haben wir (unsere Gruppe) uns für die 1.Cav., 7.Bat. von Anfang 1968 entschieden, wo die 1. Cav. im A Shau-Tal den Marines den Arsch gerettet haben und dann die weitere "Verwaltung" der Region übernahmen.
Das hat neben der Möglichkeit, M56 und M67 mischen zu können den weiteren Vorteil, dass diese Jungs nicht ganz so vollgepackt an den Start gingen.
Das heißt, man kann zB. auf den Rucksack verzichten, der alleine mit über 100,- Euro zu Buche schlagen würde.